Kunst und Naturschutz im Dialog
„PlanetArt Dialoge“ in Hamburg
Kann Kunst als Brücke für die Themen Natur- und Klimaschutz dienen? Die teilnehmenden Künstler*innen der „PlanetArt Dialoge“ sagen ja. Die Kunstaustellung mit Dialogformat, initiiert von der NABU International Naturschutzstiftung, zu Themen rund um Kunst und Naturschutz findet Mitte Oktober in Hamburg statt. Es diskutieren Vertreter*innen von Kunst, Naturschutz und Politik mit dem Publikum. Der Eintritt ist frei!
Teilnehmende unter den Künstler*innen sind unter anderem Kathrin Tschirner, Thomas Hager, Nana Petzet, Matthias Koch, Almagul Menlibayeva und Gabor Nagy. Sie setzen sich mit den brennenden ökologischen Fragen auseinander und nehmen das Publikum auf ihre „Entdeckungsreise“ mit.
Wann: Dienstag, 11. Oktober, bis Sonntag, 16. Oktober 2022
Wo: Freie Akademie der Künste, Klosterwall 23, 20095 Hamburg.
(Eine ausführliche Wegbeschreibung finden Sie hier.)
Die PlanetArt Dialoge wurden gefördert von der Hanns R. Neumann Stiftung und vom NABU e. V.
Programm*
Ausstellungen „NABU-Welten“ und „Natürlich Kunst“: Mittwoch, 11. Oktober, bis Sonntag, 16. Oktober,
Mi-Sa jeweils von 11:00 bis 18:00 Uhr, So von 11:00-16:00 Uhr.
Lesung „Allein unter Gurken“ (Andreas Hoppe): Mittwoch, 12. Oktober, 16:30 bis 17:30 Uhr
Abendveranstaltungen, jeweils von 18:30 bis 20:00 Uhr:
- Dienstag, 11. Oktober: Eröffnungsabend
- Mittwoch, 12. Oktober: Naturschutz und Ernährungssicherung: Herausforderungen und Lösungen
- Donnerstag, 13. Oktober: Wie ist die Elbe zu retten?
- Freitag, 14. Oktober: Gefährliche Nähe? Wildtierhandel und Zoonosen
- Samstag, 15. Oktober: Der Kipppunkt in Sicht – Wie können wir den Klimawandel noch aufhalten?
Matinée: Sonntag, 16. Oktober, von 12:00 bis 14:00 Uhr
Für eine Teilnahme an der Lesung und den Abendveranstaltungen freuen wir über eine vorherige Anmeldung über das untenstehende Formular. Auch ohne Anmeldung ist eine Teilnahme jedoch möglich. Wir freuen uns auf Sie!
* Aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse, etwa durch Krankheit, kann es kurzfristig zu Programmänderungen kommen. Daher empfehlen wir einen Besuch dieser Website am Veranstaltungstag. Hier werden wir ggf. über Abweichungen informieren.
Anmeldung zur Lesung und zu den Abendveranstaltungen
Detaillierte Programminformationen „PlanetArt Dialoge“
Austellung „NABU-Welten“
Mittwoch, 12.10., bis Sonntag, 16.10.,
jeweils von 11:00 bis 18:00 Uhr, am Sonntag von 11:00-16:00 Uhr
Mal eben nach Indonesien fliegen, um die Regenwälder mit ihrer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken? Oder nach Neuseeland, um die seltenen Hector- und Maui-Delfine zu beobachten? Für viele ist das nicht wirklich eine Option – und aufgrund des hohen CO2-Ausstoßes bei Langstreckenflügen auch nicht empfehlenswert. Deshalb möchten wir den Besucher*innen die Arbeit der NABU International Naturschutzstiftung in Form der NABU-Welten Ausstellung näher bringen.
Die Darstellungen der einzelnen Länder und Kontinente erzählen die Geschichten der Menschen und deren Umgang mit ihren natürlichen Ressourcen. Vor allem jedoch rücken sie die internationalen Projekte zum Klima-, Arten- und Vogelschutz ins Licht. Wir nehmen Sie mit auf eine Reise zu den Kontinenten Afrika, Asien und Europa. Entdecken Sie mit uns die Regionen dieser Erde neu. Erfahren Sie mehr über die Löwen in Tansania, die geheimnisvollen Wildkaffeewälder Äthiopiens, den Schutz der Geier, der wildlebenden Nashörner und Tiger in Indien, über die einzigartigen Schneeleoparden in Pakistan und über den Moorschutz in Europa. Was können wir tun, um bedrohte Tiere, Pflanzen und Lebensräume zu schützen? In unserer Ausstellung erleben Sie den weltweiten Natur- und Artenschutz ganz nah! Lassen Sie uns gemeinsam für einen gesunden Planeten aktiv werden - denn Naturschutz kennt keine Grenzen!
AUSSTELLUNG „Natürlich Kunst“
Mittwoch, 12.10., bis Sonntag, 16.10.,
jeweils von 11:00 bis 18:00 Uhr, am Sonntag von 11:00-16:00 Uhr
Bei den PlanetArt Dialogen will die NABU International Naturschutzstiftung die Kunst als hochsensiblen Seismografen für grundlegende Veränderungen in unserer Gesellschaft befragen. Mit dem Zusatz „Dialoge“ stellen wir die Möglichkeiten der Kunst und Kultur, Diskurse anzustoßen, in den Vordergrund.
Die Kunstschaffenden, deren Werke auf den PlanetArt Dialogen ausgestellt und vorgestellt werden, haben in erster Linie eine inhaltliche Nähe zum jeweiligen Thema. Wir wollen Ihnen Künstler*innen vorstellen, die sich in ihren Arbeiten besonders mit ökologischen Themen unserer Zeit und Fragen zu Natur-, Umweltschutz und Nachhaltigkeit auseinandersetzen, die neue Denkansätze liefern und die Betrachtenden zu einer Auseinandersetzung mit dem Zustand unseres Planeten anstoßen. Zu den renommierten Künstler*innen, deren Werke bei den PlanetArt Dialogen zu sehen sind, gehören Matthias Koch (DE), Olaf Otto Becker (DE), Kathrin Tschirner (DE), Tahiche Diaz (ESP), Velina Ivanova (BUL), Jens Heller (DE), Andrea Robbins und Max Becher (USA), Gabor Nagy (HUN), Nana Petzet (DE, Hamburg), Mike Froidl (DE), Thomas Hager (DE) und Galerie für Landschaftskunst (DE/Hamburg).
Kuratorin und künstlerische Leitung: Marianne Kapfer (Gründerin von NuArt-Berlin).
Eröffnungsabend
Dienstag, 11.10., 18.30-20.00 Uhr
mit Jörg-Andreas Krüger (NABU-Präsident), Jana Schiedek (Staatsrätin für Kultur und Medien), Jens Heller (Künstler), Dr. Harald Falckenberg (Kunstsammler), Marianne Kapfer (Kuratorin PlanetArt Dialoge) und Adrienne Goehler (freie Kuratorin)
An diesem Abend eröffnen wir unsere Diskussion mit Künstler*innen und hochrangigen Akteur*innen aus Politik, Gesellschaft, Natur- und Umweltschutz. Der Austausch soll auf die Rolle der Kunst als Seismograf in der globalen Transformation der Gesellschaft hinweisen. Vermag die Kunst aber auch Lösungsansätze anzubieten?
Sie sind am 11. Oktober nicht in Hamburg? Seien Sie dennoch mit dabei per Livestream auf Facebook.
Lesung: „Allein unter Gurken“ mit Autor und Schauspieler Andreas Hoppe
Mittwoch, 12.10., 16.30-17.30 Uhr
Andreas Hoppe hat ausprobiert, was es bedeutet sich regional zu ernähren. In Erinnerung an den Schrebergarten seines Großvaters hat er selbst Obst und Gemüse angebaut und erfahren, was wirklich hinter einer biologisch korrekten und regionalen Ernte steckt. Doch wie sieht es mit Brot und Butter aus? Wie kommt man an Fleisch und Fisch aus der Region? Und wo bitte besorgt man im Stadt-Alltag das, was als regionales Essen gelten kann? Regional zu essen verlangt mehr als den trendigen Einkauf im Bio-Laden. Es setzt ein verändertes Bewusstsein voraus und die Bereitschaft, die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Podiumsdiskussion: „Naturschutz und Ernährungssicherung: Herausforderungen und Lösungen“ | Projektvorstellung: Food Campus - Innovativer Treffpunkt für die Ernährung der Zukunft
Mittwoch, 12.10., 18.30-20.00 Uhr
mit Prof. Antonio Inácio Andrioli (Universität Brasilien), Olaf Tschimpke (Vorsitzender, NABU International Naturschutzstiftung), Dr. Alexandra Gräfin von Stosch (Geschäftsführerin, Artprojekt Entwicklungen GmbH, Berlin), Thomas Hager (Künstler) und Andreas Hoppe (Schauspieler und Autor); Moderation: Christiane Grefe (Reporterin in der Hauptstadtredaktion, DIE ZEIT)
Die aktuellen Ernährungsmuster der Wohlstandsgesellschaft und nicht zuletzt der unbegrenzte Konsum von Lebensmitteln führen zu einem enormen Ressourcenverbrauch weltweit. Die Auswirkungen der Lebensmittelbranche auf den Naturschutz und drohende Ernährungskrisen diskutieren wir an diesem Abend mit Vertreter*innen aus Kunst, Wirtschaft, Wissenschaft und Naturschutz.
Dem Grußwort von Thomas Tennhardt (Direktor, NABU International) folgt ein Impulsvortrag des Experten für Agrarökologie, Prof. Antonio Ináco Andrioli. Er ist ein ehemaliger Stipendiat von „Brot für die Welt“ und Mitbegründer der Universidade Federal de Fronteira Sul, einer staatlichen Universität im Süden Brasiliens. Zum Abschluss wird dem Publikum ein innovatives Projekt im Bereich der Lebensmittelindustrie, „Food Campus Berlin“, vorgestellt.
Sie sind am 12. Oktober nicht in Hamburg? Seien Sie dennoch mit dabei per Livestream auf Facebook.
Podiumsdiskussion: „Wie ist die Elbe zu retten?“
Donnerstag, 13.10., 18.30-20.00 Uhr
mit Michael Pollmann (Staatsrat, Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft ‚BUKEA‘ Hamburg), Prof. Antje Stokman (Professorin für Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung, HafenCity Universität Hamburg), Alexander Porschke (Mitglied des NABU Präsidiums und des Stiftungsrats der „Stiftung Lebensraum Elbe“) und Nana Petzet (Künstlerin); Moderation: Malte Siegert (Vorsitzender, NABU Landesverband Hamburg)
Die Elbe ist so vieles: Lebens- und Naturraum, Wirtschaftraum, Erholungsraum und gleichzeitig Inspiration für Künstlerinnen und Künstler. Sie bietet eine malerische Kulisse, gleichzeitig droht die Übernutzung durch den Menschen. Der Fluss hat bisher neun Vertiefungen erfahren. Das Erscheinungsbild der Elbe und das der angrenzenden Landschaft wird immer wieder stark verändert. Das hat Auswirkungen auf das empfindliche Ökosystem. Vor diesem Hintergrund soll aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln diskutiert werden, ob – und, wenn ja, wie - die Elbe noch zu retten ist.
Podiumsdiskussion: „Gefährliche Nähe: Wildtierhandel und Zoonosen“
Freitag, 14.10., 18.30-20.00 Uhr
mit NABU-Expertin Dr. Barbara Maas (Leiterin Internationaler Artenschutz, NABU International Naturschutzstiftung), Olaf Tschimpke (Vorsitzender, NABU International Naturschutzstiftung) und Matthias Koch (Künstler); Moderation: Nils Schmelzer (Referent Projekte, NABU International Naturschutzstiftung)
Im Rahmen dieser Diskussion wird ein neues Projekt der NABU International Naturschutzstiftung vorgestellt, welches vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird. Das Projekt zur Nachfragereduzierung im Wildtierhandel wird zum ersten Mal durch eine deutsche Naturschutzorganisation in enger Kooperation mit Vertreterorganisationen der größten buddhistischen Vereinigung ‚International Buddhist Confederation‘ (IBC) in der Mongolei, Bhutan und Vietnam umgesetzt. In einer gemeinsamen Kampagne wird die Notwendigkeit zum Verzicht auf Wildtierprodukte durch buddhistische Vertreter*innen, Klöster und öffentliche Veranstaltungen kommuniziert.
Sie sind am 14. Oktober nicht in Hamburg? Seien Sie dennoch mit dabei per Livestream auf Facebook.
Podiumsdiskussion: „Der Kipppunkt in Sicht - Wie können wir den Klimawandel noch aufhalten?“
Samstag, 15.10., 18.30-20.00 Uhr
mit MdB Dr. Matthias Miersch (Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion für Umwelt, Klimaschutz, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz), Olaf Tschimpke (Vorsitzender, NABU International Naturschutzstiftung), Dr. Frank Woesthoff (Moorschutzbeauftragter, NABU International Naturschutzstiftung), Dr. Marko Schulz (Managing Direktor, Solarunternehmen Saferay) und Olaf Otto Becker (Fotograf); Moderation: Viola Kiel (Redakteurin, ZEIT Green)
Die Auswirkungen des Klimawandels sind auf der ganzen Welt zu spüren: der Meeresspiegel steigt, Wetterextreme wie Hitzewellen, Dürren, Sturmfluten und Waldbrände werden häufiger, die Ozeane werden wärmer und versauern. Die Folgen sind Armut, Hungersnöte und Migrationskrisen. Ökosysteme wie Wälder, Moore und Ozeane sind wichtige Klimaschützer, denn sie speichern große Mengen Kohlenstoff – wenn sie intakt sind. Die NABU International Naturschutzstiftung setzt sich in Projekten weltweit dafür ein, intakte Naturgebiete zu schützen und zerstörte Landschaften wiederherzustellen, um dem Klimawandel effektiv entgegenzuwirken. An diesem Abend suchen wir gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kunst nach Antworten, wie wir dem Klimawandel als Gesellschaft entgegenwirken können.
Sie sind am 15. Oktober nicht in Hamburg? Seien Sie dennoch mit dabei per Livestream auf Facebook.
Matinée
Sonntag, 16.10., 12.00-14.00 Uhr
mit Kuratorin und Filmemacherin Marianne Kapfer
Gezeigt wird ein Dokumentarfilm „Die Fotografen Bernd und Hilla Becher“, 94 Minuten, 2012. Ein Film von Marianne Kapfer mit Bernd Becher, Hillla Becher, Max Becher, Thomas Struth, Thomas Ruff, Candida Höfer, Jörg Sasse, Laurenz Berges, Matthias Koch, Götz Diergarten, Susanne Lange, Ludger Derenthal, Lothar Schirmer.
Das Ende der Schwerindustrie mit der Förderung von Kohle und Eisen und der Verarbeitung zu Stahl begann in Deutschland Ende der sechziger Jahre. Hochhöfen, Fördertürme, Aufbereitungsanlagen – inzwischen vielerorts zerstörte Zeugnisse industrieller Entwicklung – leben in den Fotografien von Bernd und Hilla Becher weiter. Das Düsseldorfer Künstlerpaar erzählt von seinem Leben, Werk und Wirken, das fünf Jahrzehnte lang dem Fotografieren von Industriebauten gewidmet war.
Im Anschluss der Filmvorführung findet ein Gespräch mit der Filmemacherin und Kuratorin Marianne Kapfer statt.